Haarseife selber machen

Haarseife ist ein sehr würdiger Ersatz für gekauftes Shampoo! Weniger Müll, bessere Qualität, Freude am Selbermachen.

Wer das Sieden von Naturseife gerne ausprobieren möchte ohne sich im Netz durch x Beiträge zu suchen oder Bücher zu studieren kann mit meinem Seifensieden Onlinekurs schnell und bequem zur eigenen Seife kommen. Hier gibt es dazu mehr Informationen.

Meine alte Seifenschale wird mit den Jahren immer schöner. Altern bedeutet nicht tadelloser zu werden. Das liegt in der Natur der Dinge. Makellose Schönheit ist anziehend und attraktiv, keine Frage, aber im Leben doch auf Dauer ein bisschen unspannend.

Selbst beim Sieden von Seife ist Perfektion attraktiv und beeindruckt. Ich bewundere die Fingerfertigkeit und Ausdauer einiger weniger Seifensieder, nein eigentlich schon Künstler. Die Asiaten zeigen den Aspekt Seife zu gestalten in atemberaubender Vollkommenheit. Da bleibt einem echt die Spucke weg.

Auch eine deutsche Seifensiederin fertigt das optisch perfekte Seifestück. (Ich bin nicht sicher ob sie verlinkt werden möchte also lass ich es lieber)

Ich überlege seit Monaten warum mich diese optische Perfektion von Seifen so beschäftigt. Natürlich frage ich mich ob es auch mein Ziel ist solche Seifenkunststücke zu fertigen. Es gelingt mir nämlich nicht in dieser Weise und da frage ich mich natürlich warum das so ist.

Tief in mir will ich es gar nicht, weil ich das nicht bin!

Mir ist diese Art von Perfektion nämlich zu „glatt“. Diese Seifenstücke sehen so vollkommen aus als hätte sie eine Maschine gemacht. Mir fehlt der kleine Bruch in der Schönheit den es braucht um Spannung zu erzeugen, um meine Seele (und dann auch hoffentlich die der anderen zu erreichen). Wenn in uns etwas zum Klingen kommt, dann hat es etwas mit uns zu tun, wirkt in uns, bildet und verändert uns dadurch, bringt uns weiter.

Unsere Gesellschaft ist überaus visuell. Perfekte Bilder, bewegt oder nicht, gehören zu unsere Sehgewohnheit und es braucht schon sehr viel um uns, mehr als für einen Moment, „hinter dem Ofen hervor“ zu locken. Schönheit ist DAS Superlativ und in gewissem Sinn trivial.

Ich reagiere absolut auf Schönheit! Ich strebe nach Schönem, will Schönes schaffen und störe mich gleichermaßen wenn Dinge für mich unschön sind. Unser grausamer Bodenbelag im Treppenhaus schafft es mich auch nach 11 Jahren noch optisch aufzuregen.

Doch definiert sich Schönheit für mich nicht durch Makellosigkeit oder Perfektion. Beseelt muss etwas sein damit es mir etwas bedeuten, länger als eine kurzweiliges Vergnügen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Darüber lässt sich nicht streiten. Diskutieren kann man darüber aber ob Dinge die Kraft in sich tragen den Menschen zu berühren und damit zu bewegen. Positiv zu bewegen. Der schlimme „Presssacksteinboden“ trägt ebenfalls viel Kraft in sich nur nicht in der Weise wie es mir gut tut 😉

Meine Seifen suchen Tiefe, sind nicht makellos. Sie sind eben wie ich selber.

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