Derzeit ist so viel los, der Tag hat zu wenige Stunden für all die Dinge um die ich mich kümmern will oder soll. Es gibt ja so viel was man auf einem Blog gar nicht sieht, auch nicht sehen will weil man das Daheim selber hat. Von Wäschebergen, Küchengeschäftigkeiten, Dauerhunger stillen, Kieferorthopäde, Schule, Einkäufen, Leergut, Garten, Materiallieferungen die verstaut werden müssen, Emails die beantwortet werden sollen, Bestellungen die verschickt werden müssen uvm. Ich versuche mich dazwischen mal draußen in den Liegestuhl zu legen und einen Tee zu trinken, doch die Realität ist doch dass ich den ganzen Tag im Dauerlauf bin bis ich Abend auf dem Sofa lande. Nachts schlafe ich wie ein Stein bis morgens der Wecker klingelt weil ich hundemüde bin. Jeden Tag nehme ich mir vor etwas langamer zu machen und bemerke schon mittags dass das wieder nicht geht. Das kenne wahrscheinlich auch die meisten von Euch.
Wie das zu ändern ist? Wahrscheinlich sollte ich die ein oder anderer Vision ausmustern. Aber das ist dann wohl auch nicht die Lösung.
Manchmal kommt es vor dass Freunde sowas sagen wie: „Und wann bis du mal dran? Wann kommst du zu dir selbst?
Das verstehe ich dann nicht!
Haben sie nicht bemerkt dass das was ich tue ich auch bin? Ich fühle mich nur zwischendurch „nicht ganz in der Mitte“, im Wesentlichen aber schon.
Wenn ich müde oder auch mal verzweifelt bin dann doch nicht weil ich grundsätzlich an meinem Weg, meiner Wahl meinem Anspruch zweifele. Sondern weil ich wie ein Pilger auf seinem Weg müde von der Route bin, mich der Sturm gebeutelt hat, ich Blasen an den Füßen oder Hunger habe. Ein Pilgerer zweifelt nicht grundsätzlich an seinem Weg, für Momente vielleicht, darf aber auch mal wegen der Anstrengung weinen. Fragt er sich wann er auf seinem Weg mal „zu sich selbst“ kommt?
Ich verstehe unter Liebe „ins Tun“ kommen in seinen vielen Facetten; etwas für einander tun, sich um den anderen kümmern, seine Pläne zu schmieden, etwas zu erschaffen/schöpferisch tätig sein, dem Nächsten zu helfen, den Menschen, der Familie zu dienen, auch wenn es anstrengend wird, unbequem oder sogar schwierig. Jeder hat seinen Anspruch an sich. Selbigen zurück zu schrauben weil der Weg steinig ist, die Luft dünner wird ist nicht mein Ansatz. Was wird denn darunter verstanden „zu sich kommen“?
Liebe den Nächsten wie dich selbst“ Dies zu erfassen ist wichtig! Ich denke man kann sich selbst auch im „Dienen“ lieben, sich selbst so ganz nah sein. Sich für Andere zu verwenden in verschiedenster Form ist nicht gleich damit zu sehen sich aufzugeben. Ein sich zurücknehmen kann eine wertvolle Geste der Demut sein und Ausdruck des Selbst. Es ist eine Frage wie bewusst ich mich dafür entscheide. Dazwischen ist ein Reflektieren über seine Handlungsmotivationen wichtig um den schmalen Pfad zwischen Demut und Selbstaufgabe nicht zu verlieren.
„Wann rastest du mal?“ Mit der Frage kann ich mehr anfangen.
Heute ist Muttertag und ich bin so gerne Mutter dieser zwei wunderbaren Menschen! Sie und mein lieber Mann sind so sehr Teil meines Pilgerweges und meiner Wünsche. Habt alle einen schönen Tag!