Wer hier länger liest der erinnert sich vielleicht an die Jahre wo es Jona gar nicht gut in der Schule ging. Und uns gleich mit dazu. Hier darüber zu schreiben ist nicht ganz einfach, geht es doch um ein sehr persönliches Erleben, einen sehr persönlichen Wachstumsprozess. Ich will und muss Jonas Grenzen wahren, gleichzeitig gibt es da draußen viele Eltern die traurig und ratlos in Anbetracht der Erfahrungen mit dem Thema Schule sind und ein offenes Wort zu schätzen wüssten. Mein Versuch wird nur angerissen sein, im Idealfall schafft er es Interesse zu wecken.
In dieser bedrückenden Zeit sind wir auf etwas ganz großartiges gestoßen. Die Evolutionspädagogik ®. Entwickelt von Ludwig Koneberg basiert sie auf den neuesten Erkenntnissen von Gehirnforschern, die belegen, dass Lernprobleme und Verhaltensschwierigkeiten vielfach aus unzureichenden Vernetzungen im Gehirn resultieren.
Es gibt dabei sieben Stufen – modellhaft abgeleitet von Darwins Evolutionstheorie : Fisch, Amphibie, Krokodil, Säugetier, Affe, Urmensch und Mensch. Jede mit ihren ganz eigenen Verhaltensweisen und Reaktionsmöglichkeiten auf die Umwelt und alle aufeinander basierend.
Auf jeder Stufe gibt es immer 2 Extreme: Der Fisch kann still und bewegungslos mit dem Strom schwimmen oder panisch zappelnd reagieren. Oft können die Kinder nur auf eine Weise reagieren – ihnen fehlt ein Teil der „Bandbreite“. Der Mittelweg. Es ist wie ein Reflex – das Kind kann gar nicht anders reagieren, weil es das noch nicht gelernt hat.
Wir starteten KEINE Therapie, keine wöchentlichen Sitzungen bei irgendjemanden! Jona ging ein paar wenige male, über mehrere Monate verteilt zu Frau Kerstin Poffo, Praxis für Lernberatung und Coaching, machte daheim seine Übungen die sie ihm mitgab und die Veränderung war beachtlich.
Frau Poffo ist eine sehr fröhliche, positive und präsente Frau die sehr aufmerksam ihr Gegenüber wahrnimmt und dabei wundervoll „bodenständig“ ist. Bodenständig im besten Sinne der Bedeutung! Kein „Schwingschwing“, kein Fachgesimpel erwartet einen hier, sondern fundiertes Wissen in Form von brauchbaren Werkzeugen mit viel Herz und Humor. Gerne wäre ich Frau Poffo früher begegnet. Am liebsten als Kind!
Ich selbst machte die einfachen Übungen die Jona bekam mit weil mir rasch klar war dass auch uns Erwachsenen viel öfter als wir denken nicht die Bandbreite an Wahlmöglichkeiten zur Verfügung steht, wir in unserem Handeln nicht so flexibel sind wie wir es gerne möchten oder bräuchten um unser Potential auszuschöpfen.
Durch die eindeutigen Veränderung die Jona in seinem ganz eigenen Tempo in der Schule zeigte war für uns kein Zweifel mehr dass diese Art der Beschäftigung mit unserem „Anecken“ lohnend ist weil dieser Ansatz niemals wertet, keine Makel aufdeckt, sondern den Menschen durch seine Stärken betrachtet, nicht durch seine Schwächen. Dadurch können wir uns an den Stellen betrachten und entwickeln wo uns „eine Verbindung fehlt“ um weiter unser Potential zu nutzen. Nicht um Vorgaben erfüllen zu können sondern um glücklich wir selbst zu sein!
Einmal sollte Jona „das Labyrinth laufen“. Dazu mussten wir das Labyrinth erst einmal auf ein großes Tuch zeichnen. Das alleine hat uns schon gebildet!
„SOLVITUR AMBULANDO“ Heist es bei Augustinus. Was Bedeutet, „DIE LÖSUNG FINDET SICH IM GEHEN“
Mit 700 Schritten gelangst Du durch das kretische Labyrinth, welches sich auf einem Durchmesser von 20 Metern erstreckt. Auf Deinem Weg, durch das Labyrinth, beschäftigst Du Dich ausschließlich mit Deiner Aufgabe, Deinem Satz oder Deinem Gefühl.
Nun hat Frau Poffo ein Stück Wald gekauft und mit über 500 Buchen ein Labyrinth darin gepflanzt. Noch sind die Buchen klein, aber das Labyrinth kann begangen werden. Ich durfte ein Thema mitbringen und das Labyrinth durchschreiten. Frau Poffo blieb in meiner Nähe und war jederzeit erreichbar wenn ich nicht weiter wollte, eine Frage, einen Gedanken hatte den ich besprechen wollte. An den Stellen wo ich stehen bleib bot sie eine Übung an die ich im Gehen „leben“ konnte. Am Ende stiegt ich auf den Hügel und blickte in die Ferne. Die „bewegte Erkenntnis“, die bewegende Erkenntnis, nehme ich mit nach Hause und vertiefe das Ganze in unserem kleinen Labyrinth. Ich bin einen Schritt weiter gekommen. Ganz ohne viel Reden.
Ich weiß, alles ist sehr angerissen. Da hilft wie so oft im Leben „selber denken/fühlen macht Schlau“. Wer Lust darauf hat ein neues spannenden Ansatz an die Hand zu bekommen um sich weiter zu entwickeln, sich von lästigen inneren Begrenzungen zu lösen, der ist bei Frau Poffo goldrichtig. Man selbst mit Kind und Kegel, sogar als Gruppe oder Firmenteam ist dort in kompetenten, wertschätzenden Händen.