Ich habe noch ein Paar Halbschuhe für Jona gefilzt. Auch sie werden besohlt.
Die ganze letzte Woche war unglaublich und fand am Freitag mit den 7 Stunden im Krankenhaus seinen längst überfälligen Abschluss. Was sich da in der Notaufnahme in diesen Stunden abspielte hat war, hätte ich mehr Humor, einfach Comedy. Ein Arzt sagte „Oh Gott“als er sich über einen schlafenden Patienten im Behandlungszimmer beugte weil diesem seine Zahnprothese halb im Hals steckte. Sie hatte ihm keiner entnommen als man ihn bewusstlos aufgegabelt hatte. 2 Stunden lang wirbelte eine völlig benommene „Verrückte“ den gesamten Notfallraum auf und der Arzt kam alle 2 Stunden zu mir und frage mich was er mit mir machen solle. Warum muss ich einem Arzt sagen was er mit mir machen soll? Die vergangene Woche läut jedenfalls nicht unter vertrauensbildenden Maßnahmen sondern war eine gelungene Vorstellung wie absurd sich Situationen entwickeln können und wie eigenartig Menschen sin können. Ich verbrachte also meinen Geburtstag im Krankenhaus. Ich habe viel nachgedacht.
„Denken ist wie googeln, nur krasser“
Eigentlich bin ich ganz anders…
Nonkonformismus. Damit habe ich ja schon lange zu tun, aber ich werde es noch sehr viel deutlicher ausbauen. Wenn man so ist dann wird einem vom Umfeld immer impliziert dass mit einem etwas nicht stimmt, es so nicht gehört. Selbst in einer so unkonventionellen Familie wie ich sie habe. Denn was als nicht passend empfunden wird ist ja sehr relativ. Bei den einen ist es unpassend etwas anderes zu wollen als Sicherheit und bürgerliches Leben, bei den anderen ist es zutiefst unerstebenswert jemand vom Finanzamt zu heiraten. Da wäre ein Philosoph oder ein Entwicklungshelfer der Goldene Wurf. Wenn man anders ist wird das immer und überall bemerkt und sofort darauf reagiert. Als läge dieses Art als Duft in der Luft. Und wenn man Klein ist glaubt man das, verinnerlicht und bildet daraus eine wesentlichen Teil seine Selbstwahrnehmung. Dieses zu transformierten und vom Stigma in Freiheit und Genuss zu wandeln ist eine Aufgabe. Es ist wundervoll anders zu sein! Das fand ich als Kind und Jugendliche, selbst lange im Erwachsenenalter nicht weil es ungeheuer anstrengend ist und auch oft genug einsam machte. Da wäre es als junge Erwachsene einfacher gewesen mehr oder weniger heimlicher Säufer oder Kiffer zu sein denn davon gab es deutlich viele und es war keineswegs so stigmatisiert wie früh zu Bett gehen zu wollen. Das paradoxe ist ja dass die die einem immer das Gefühl geben seltsam zu sein sich nichts sehnlicher wünschen als selbst einmalig einzigartig zu sein (was ja eigentlich jeder Mensch an sich schon ist es aber durch seine Prägung nicht wahrnehmen kann) -und sich dann nicht trauen weil es schon auch mühsam sein kann immer mit Gegenwind arbeiten zu müssen. Die Kräfte des Schwarm sind nicht zu unterschätzen. Die Sanktionen auch nicht. Erziehung. Ganz nach Birkenbihl. Natürlich sollte sich der eigene Nonkonformismus im Rahmen desses bewegen dass die eigene Freiheit da aufhört wo die Freiheit des Gegenübers beginnt. Viele unserer Glaubensansätze sind anerzogen, geprägt, erworben durch Familie und Gesellschaft. Es lohnt sich diese Glaubensansätze bewusst zu machen sie zu reformieren, sie neu zu definieren und sich dann zu genießen! Diese Verantwortung müssen wir für unser Leben selbst übernehmen und diesen Wandel selbst leisten. Dazu gehört auch die unbequeme „Extrameile“ auf sich zu nehmen. Veränderung und Bequemlichkeit passen nicht zusammen! Die Transformation ist etwas beeindruckendes und sie gibt es in der Natur öfter als wir denken, nicht nur beim Schmetterling. Wir müssen nicht bleiben wie wir sind. Jeder Tag ist ein guter Tag für eine Transformation -hin zum Nonkonformismus -hin zu unserem gewollten Selbst. Doch oft genug müssen wir für diesen Prozess unsere Komfortzonen verlassen. Den Gewinn für diese Anstrengung nenne ich Freiheit.
„Ich war ein Suchender und bin es noch immer,
aber ich habe aufgehört, Bücher zu fragen und die Sterne.
Ich begann, der Lehre meiner Seele zuzuhören.“ Rumi
Ich bin normalerweise eine stille Leserin deines Blogs. Nun muss ich dir aber auch mal persönlich sagen, dass mich dein Eintrag heute sehr berührt hat!
Ganz liebe Grüße
Gesa
Ich danke dir und sende dir sehr herzliche Grüße.
schöne warme Stifelchen 😉
ja.. die Notaufnahmen kenne ich zur Genüge
war mit einem schwerstkranken Mann einigemale dort
das Höchste waren auch 7 Stunden bis er ein Bett bekam.. :/
Anderssein.. ja.. eigentlich sind wir das doch alle.. keiner gleicht dem anderen
ausser der Norm ..das waren wir schon alleine dadurch dass wir viele Kinder hatten 😉
liebe Grüße
Rosi
Das denke ich auch. Wären da nicht die Kräfte des Schwarms und deren Sanktionen würden wir uns auch als den einzigartigen Menschen erleben können der wir von Geburt an sind.Ich sende Dir liebe Grüße