Aus der Seifenmanufaktur: Pusteblume Seifenstück

An einem Sonntag bin ich mit einem großen Glas losgezogen um „Pusteblumen“ zu sammeln. Am liebsten im Ganzen. So stand ich in einer Wiese bei uns in der Nachbarschaft. Während ich sammelte blieben immer wieder die unterschiedlichsten Leute stehen und guckten eine Weile zu. Ein seltsames Gefühl bei etwas so gewöhnlichem wie Blumenpflücken taxiert zu werden. Ich fühlte mich wie auf dem Präsentierteller.

Eine alte, kleine Frau kam auf mich zu uns fragte: Darf ich sie fragen warum sie die Blumen in das Glas legen? Ich hab blitzschnell überlegt wie ich ihr mein Seifenvorhaben in Kürze erläutern könne und sagte „Ich möchte Seife sieden und die Pusteblumen einarbeiten. Die „Schirmchen“ stehen für viele Menschen für Wünsche. Sie schaute mich mit großen Augen an und sagte: „Noch viel mehr stehen sie für Freiheit“ .‘

Das war ein sehr besonderer Moment! Wir fokussieren uns so oft auf unsere Wünsche. Für die Generation der Dame hat Freiheit eine andere Dimension, eine gewichtige Bedeutung. Wir kennen das zum Glück nicht und nehmen dem Umstand der Freiheit viel zu selbstverständlich. Möge es so bleiben.

Die Begegnung auf der Wiese passt sehr zu meinem Seifenvorhaben und so ist die „Pusteblumenseife“ für mich etwas ganz besonderes.

Hier auf meinem Blog ist und bleibt es erstmal still. Zum einen habe ich kaum Zeit für diesen Blog und was könnte ich berichten? Viel, aber wer will schon so genau den Prozess einer Unternehmensgründung mit all seinen Höhen und Tiefen mitverfolgen? Vielleicht in Kürze! Wir arbeiten rund um die Uhr, Marie hat ihre Prüfungen hinter sich, die Nächte sind oft viel zu kurz, seit vielen Wochen kein Wochenende, die Erschöpfung nimmt zu, es ist für zu heiß für mein Pensum, meine Moral ist schwankend, Dinge laufen nicht am Schnürchen aber wir lösen jeden Tag eine neue Herausforderung. Nach Wochen nimmt vieles endlich Gestalt an. Gut, weil es ist ja gleich August und dann geht es los!

https://muenchner-waschkultur.de

 

Special-Moment-Seife: Rauhnachtseife

In der letzten Rauhnacht habe ich eine Ritualseife gesiedet. Neben schönen Ölen und Fetten habe ich die Kräuter aus meiner Räuchermischung, Fichtenharz, Rosenweihrauch und die entsprechenden ätherische Öle meiner Räuchermischung versiedet. Die Farbe ist eigenartig. Ein bisschen seltsam, nicht richtig greifbar, verschleiert, trüb und ein bisschen schön. In jedem Fall ist sie irgendwie geheimnisvoll und damit für mich passend zu diesen speziellen Tagen „zwischen den Jahren“.

Ich habe ein paar Runen rausgesucht und die Seife bestempelt: Laguz/Erneuerung, Durchhaltevermögen, Uruz/Heilung, Fehu/Energie, glückliche Umstände, Hagalaz/Versuch&Irrtum, Kraft des Unbewusstem, innere Harmonie, Algiz/Schutz.

Das Seifenstück schäumt wunderbar fein mit kleinem dichten Schaum und duftet intensiv nach Wacholder, Rosmarin, Fichtengrün und Co.

Oft höre ich von Leuten „immer wenn ich deine Seife nutze denke ich an dich“. Wir kennen diese Situation alle, dass wir bei bestimmten Situationen, bei bestimmten Dingen an den Schenker, den Miterleber, den Beteiligten denken. Ein Moment, ein Duft ist mit einem Gegenstand, einer Situation, einem Ort verknüpft. Das kann schön sein, oder auch belastend. Es ist schwer solche Verknüpfungen zu lösen. Aber man kann einen solchen Hook auch für sich nutzen!

Warum also nicht eine Affirmation die mir gut tut mit einer alltäglichen Handlung verankern? Vielleicht haben wir einen Gedanken aus der Rauhnacht als besonders für uns herausgeschält, oder wollen ein Thema fest in unseren Alltag integrieren?

Möglichkeiten gibt es viele: „So wie ich bin, bin ich gut“, „Ich bin gehalten und geborgen“, „Licht Gottes fülle mich, Atem Gottes stärke mich, Liebe Gottes heile mich“ oder was auch immer wir vertiefen wollen.

So könnte ich nun dieses Stückchen Seife mit einem Gedanken belegen den ich, wann immer ich meine Hände wasche bewusst denke und mit der Zeit immer weiter vertiefe.

Jeder Moment ist ein guter Moment eine Angewohnheit zu vertiefen.