In der letzten Rauhnacht habe ich eine Ritualseife gesiedet. Neben schönen Ölen und Fetten habe ich die Kräuter aus meiner Räuchermischung, Fichtenharz, Rosenweihrauch und die entsprechenden ätherische Öle meiner Räuchermischung versiedet. Die Farbe ist eigenartig. Ein bisschen seltsam, nicht richtig greifbar, verschleiert, trüb und ein bisschen schön. In jedem Fall ist sie irgendwie geheimnisvoll und damit für mich passend zu diesen speziellen Tagen „zwischen den Jahren“.
Ich habe ein paar Runen rausgesucht und die Seife bestempelt: Laguz/Erneuerung, Durchhaltevermögen, Uruz/Heilung, Fehu/Energie, glückliche Umstände, Hagalaz/Versuch&Irrtum, Kraft des Unbewusstem, innere Harmonie, Algiz/Schutz.
Das Seifenstück schäumt wunderbar fein mit kleinem dichten Schaum und duftet intensiv nach Wacholder, Rosmarin, Fichtengrün und Co.
Oft höre ich von Leuten „immer wenn ich deine Seife nutze denke ich an dich“. Wir kennen diese Situation alle, dass wir bei bestimmten Situationen, bei bestimmten Dingen an den Schenker, den Miterleber, den Beteiligten denken. Ein Moment, ein Duft ist mit einem Gegenstand, einer Situation, einem Ort verknüpft. Das kann schön sein, oder auch belastend. Es ist schwer solche Verknüpfungen zu lösen. Aber man kann einen solchen Hook auch für sich nutzen!
Warum also nicht eine Affirmation die mir gut tut mit einer alltäglichen Handlung verankern? Vielleicht haben wir einen Gedanken aus der Rauhnacht als besonders für uns herausgeschält, oder wollen ein Thema fest in unseren Alltag integrieren?
Möglichkeiten gibt es viele: „So wie ich bin, bin ich gut“, „Ich bin gehalten und geborgen“, „Licht Gottes fülle mich, Atem Gottes stärke mich, Liebe Gottes heile mich“ oder was auch immer wir vertiefen wollen.
So könnte ich nun dieses Stückchen Seife mit einem Gedanken belegen den ich, wann immer ich meine Hände wasche bewusst denke und mit der Zeit immer weiter vertiefe.
Jeder Moment ist ein guter Moment eine Angewohnheit zu vertiefen.