Bei uns hat am 19. September die Wiesn begonnen. Ausnahmezustand in München. Tracht kann etwas wunderschönes sein. Wenn sie hochwertig, traditionell, vor allem aber inhaltlich erfüllt ist. Aus billigem Material gefertigt, die Dirndl ganz kurz, erkennt man die Leute schon von weitem die sowas ausschließlich zur Wiesn tragen. Mach einer schaut aus dem Gwand als hätte er sich grad verkleidet. Dann denk ich könnte man sich lieber Sachen anziehen die einem wohler sind. Schließlich muss Tracht ja nicht sein sondern kann. Landhausmode mit Plastikhornknöpfen, Edelweiß, Enzian und billig grobem Leinen ist aber so was richtig „Gschissenes“. Einfach schlimm! Leider haben das viele im Kopf wenn man an Tracht denkt.
Ich habe hier bei diesen Herrenhausschuhen versucht das Thema Tracht einfließen zu lassen, ohne es über zu strapazieren und in die gängigen Klischees abzurutschen. Es war nicht ganz einfach einen kleinen Schmuck zu finden der nicht gleich wieder alle visuellen Floskeln bedient. Mit dem Eichblatt und der Eichel schlägt es für mich den Bogen zum Förster und Jäger und ich kann damit gut leben.
Ich freue mich über jede einzelne Hausschuh-Anfrage! Leider übersteigt die Nachfrage inzwischen längst meine zeitlichen Möglichkeiten und ich nehme keine Aufträge mehr an. Ein kleiner Trost ist vielleicht dass man bei mir lernen kann sich selber und anderen solche feinen Hausschuhe zu fertigen. Für alle Zeiten warme Füße. Wenn das nichts ist!
Der nächste Filzkurs findet vom 20.-22. November statt. Ein super vorgezogenes Weihnachtsgeschenk?! (und anschließend bekommen dann die Lieben Hauschuhe zu Weihnachten). Infos zu meinen Intensiv-Filzkursen finden sich hier.
Danke!! Das spricht mir aus dem Herzen!! Ich trage selbst seit ich Kind bin Tracht, meine jetzige hat mein ganzes Konfirmandengeld geschluckt, obwohl ganz vieles selbst genäht, und dass ist jetzt über 30 Jahre her. Oft habe ich schon dagegen angekämpft, im weiteren und näheren Umkreis, aber das Gefühl, die eigene Tracht zu tragen und sich nicht nur zu Verkleiden, kann man mit Worten leider nicht vermitteln. Und da auch bei uns viele Trachtenträgern zu „Koffertrachtlern“ werden, wird es immer schwerer. Meine wird bestimmt noch das eine oder andere mitmachen, denn auch wenn ich andere nicht mehr“ bekehren“ kann und will, ziehe ich meine gerne an, manchmal auch zu unkonventionellen Anlässen.
Danke auch für deine Einblicke über den Tellerrand von Baden-Württemberg hinaus, viele Grüße aus Trossingen, Susanne