Veränderung und Fokus!

10 Jahre lang pflege ich nun (m)einen Blog. Zuerst werkstoff-filz dann art-zu-leben. Wer hier lange liest hat mich beim Großziehen der Kinder begleitet und gesehen an welch verschiedenen Dingen vom Artzuleben-Shop, Seifentutorials bis zum Stickdateien-Shop ich gearbeitet habe. Es wurden immer mehr Themen und Aufgaben in diesen Jahren. Dabei blieb der Tag immer gleich lange.

Im Februar entschieden wir dann die Münchner Waschkultur zu gründen, ganz offiziell mit allem was man rechtlich zu erfüllen hat. Anfangs schien alles ein weiteres Feld zu sein welches einfach an Dominanz gewinnen sollte. Rasch war klar dass „ein bisschen Seife offiziell machen“ nicht sinnig ist. Zu hoch ist der Invest. Es fließt eine Menge Zeit, Kraft und Geld in ein solches Projekt. Die Auflagen sind krass (naja, genaueres lass ich an dieser Stelle sonst wird der Post zu lange) und damit ist dann auch klar dass an so einem Vorhaben mit Ernsthaftigkeit und Fokus gearbeitet werden muss. Und das wollten wir gemeinsam. Ohne meinen Mann hätte ich längst alles hin geschmissen denn mich hätten diese teils kuriosen Vorschriften und Auflagen so zornig gemacht dass ich alles privat gelassen hätte. Denn, ich liebe Seifen! Seife ist eine Möglichkeit meinen Blick auf die Welt in etwas Schönes aber Vergängliches „zu gießen“. Bei etwas was einem so wertvoll ist ist es zuweilen unerträglich dass Gesetzesvertreter Grenzen setzen, sich einmischen, Nein zu bestimmten Dingen sagen können und dürfen und man sich fügen muss.

An dieser Stelle hält mein Mann in gewissem Sinne schützend die Hand über mich und meine Seifen und kümmert sich unermüdlich darum dass das was mir an Rezepturen wichtig ist auch gesetzlich korrekt umgesetzt werden kann und dann auch wird. Er übernimmt den so wichtigen Part mit seiner professionellen, in den Momenten emotionsbefreiten Art um sich gegen diese Hürden durchzusetzen.

Wir haben uns in diesem Vorhaben zusammen getan uns gegenseitig uneingeschränkte Unterstützung versprochen damit die Münchner Waschkultur so wird wie wir uns das vorstellen. Genau wie damals bei unserer Hochzeit vor 18 Jahren. Unsere Ehe ist im Mai Volljahrig geworden und wie haben unser Versprechen erneuert. Zwar nicht vor einem Standesbeamten aber vor der europäischen Kosmetikverordnung 🙂 Unsere Kinder sind ziemlich groß. Marie wird bals 18 Jahre alt und wir mögen uns noch so sehr dass wir ein weiteres Baby zusammen groß ziehen wollen. Und so ist es. Nie habe ich meinen Mann so oft im Baumarkt begleitet (denn da war bisher ich eher alleine) und so viele Regale zusammenschrauben sehen usw. Ihn brauche ich wenn ich 15 kg Seife auf einmal siede. Nur für das Finish, einige Minuten, aber ohne noch zwei Hände sind solche Mengen nicht schön auszuformen. Auch hier macht er voller Begeisterung mit. Seife schneiden ist nun seine Meditation. Er ist es der den Internetshop so schön und einfach bedienbar macht und so viel mehr. Nach all den Jahren kann ich mich auf ihn verlassen und er überrascht mich immer wieder, erfindet sich immer wieder neu und ich mag seine Erfindungen sehr! Ohne unsere lieben Hartls wär auch alles nix denn ohne sie hätten wir keine räumliche Heimat in Ismaning gefunden. Es sollte so sein und es fühlt sich für uns mehr als richtig an. Jede Woche erobern wir Hürden und freuen uns über das was da so wunderbar entsteht.

Das hat auch Auswirkungen auf diesen Blog. Es war wochenlang ruhig. Und es bleibt hier still. Ein Jahrzehnt Blogschreiben sind eine lange Zeit. Viel Zeit um zu Wachsen, sich zu verändern. Auch das fühlt sich gut an! Denn ich habe viel gezeigt und viel Persönliches von mir Preis gegeben. Von den Kindern, über die Kinder will ich nicht mehr erzählen denn sie sind groß und haben ein Recht darauf dass alles rund um sie, meine Gefühle für sie, meine Gedanken um sie, meinen Stolz auf ihre Entwicklung nicht öffentlich ist. Das was ich in meinem Herzen bewege möchte ich in Bildern/Seifen zeigen und alles andere bleibt bei mir. Plaudern und oberflächliches Geplänkel sind nicht mein Wetter und so ist es nur folgerichtig dass ich nichts schreibe um mechanisch etwas weiter zu führen was seine Form verändert hat.

ABER ich verstumme keineswegs! Jeden Tag gibt es Einblicke auf Instagram unter Waschkultur und hier auf Facebook! 

Ich danke jedem von Herzen der mich hier besucht hat, hier mit meinen Arbeiten und Gedanken seine kostbare Zeit verbracht hat und ich freue im mich auf jeden der meine Entwicklung weiter im Blick hat. Ohne eure liebenswerten, liebevollen, lobenden, stärkenden Rückmeldungen per Brief, Mail, Packerl und geschickten Carepaketen hätte ich meinen Weg nicht so gut begleitet gehen können. Ich sende verbundene Grüße, fühlt Euch umarmt und geherzt von mir! Eure Sophia <3

Münchner Waschkultur – Alchemista Bohème (So ensteht unsere Seifenmanufaktur)

Münchner Waschkultur – Alchemista Bohème (So ensteht unsere Seifenmanufaktur)

Warum ist es hier auf meinem Blog im Moment so still? Weil wir mit Hochdruck an unserem Projekt „Seifenmanufaktur“ arbeiten. Am 1. August 2019 startet Münchner Waschkultur – Alchemista Bohème mit einem tollen Onlineshop. Dort wird es viele, wunderschöne Seifenkunststücke für Euch geben.

Bis dahin müssen die letzten Formalitäten akribisch erfüllt werden. Umfangreich Zeit, Kraft, hohe Investitionskosten neben einem „Klinikpackerl Extranerven“ investieren wir seit Wochen um unsere Seife zum Verkauf anbieten zu dürfen. Es bedarf vieler Recherchen und Telefonaten, von der Seifenverpackung, dem Hostinganbieter für den Onlineshop bis hin zum passenden Logistikdienstleister.

Wenn die geforderten gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, bedarf es einigem Aufwand um einen gut funktionierenden, komfortablen Onlineshop anbieten zu können. Mein lieber Mann arbeitet unermüdlich und pausenlos an der Webseite, an unseren Social-Media-Kanälen und am neuen Onlineshop. Ohne ihn würde ich das nie hinbekommen weil ich, im Gegensatz zu ihm, durchaus moralische und physische Durchhänger habe (ich habe unseren Autobahnunfall vor Weihnachten physisch noch nicht hinter mir gelassen) und am liebsten alles niederlegen würde. Dann ist mein Mann, wie immer, mein Fels in der Brandung der unerschütterlich Halt und Durchhaltekraft gibt.

 


Da gibt es noch jemanden dem ich unglaublich dankbar bin: Claudia und ihr Mann Stefan haben unsere Produktionsstätte für die Seifenmanufaktur nicht nur beigestellt, sondern auch enormen Einsatz gezeigt meinen neuen Arbeitsplatz für die Seifensiederei schön zu gestalten. Hier, in unserem Haus wäre das gar nicht umsetzbar gewesen. Ihr wilder Entschluss, uns eine Produktionsheimat für die Münchner Waschkultur zu bieten und die federführende Mitarbeit meines Mannes haben „Alchemista Bohème“ erst dazu verholfen nun „Wirklichkeit“ zu werden. Man will es nicht recht glauben, aber es braucht deutlich mehr als kreatives Potential um sich mit einer Geschäftsidee auf den Weg zu machen. Mehr als eine starke Turbine ist nötig, um aus einem geliebten Hobby ein echtes Business mit Hand und Fuß zu gründen.

Liebe Hartls, lieber Mann, ich danke Euch und finde Euch großartig!

Ihr liebe da draußen, Ihr dürft Euch mitfreuen, denn es wird sensationell für Euch werden!

https://waschkultur.shop

 

 

Eine Alternative zur Flüssigseife! Definitiv.

Könnt Ihr Euch noch an die Seifensprender von Früher erinnern? Es waren Spender wo man unten Drehen musste damit feine Seifenraspel auf die Hand fallen. Das war eigentlich eine spitzenmässige Sache (gut die Seifenqualität war nicht besonders) bis eine geniale Marketingkampagne, „ph neutral“, Flüssigseife in allen Variationen an alle Waschbecken platzierte. Bis heute halten sich zahlreiche, lausige Werbeversprechen in den Köpfen der Leute. Scheinbar stören keinen die trockenen Hände. Die Handcremeindustrie tanz und freut sich.

Aber es gibt auch eine Gegenbewegung!

Diese Lösung hier ist ein Alternativvorschlag oder auch eine „vorsichtige Umerziehungsmaßnahme“ für einen „Ausgewohnheitflüssigseifennutzer“.

Für Büros eigent sich ein solcher Edelstahlstreuer auch prima.  Im Büro ist die Hemmschwelle für ein Seifenstück auch fest in den Köpfen der Menschen verankert. Es wird angenommen dass ein Seifenstück unhygienischer ist als ein Flüssigseifenspender. Wer ernsthaft mit diesem Vorurteil aufräumen will sollte sich mal überlegen wie oft wohl so ein Seifensprender in seiner Lebenszeit abgewischt wird aber gleichzeitig in die wie viele Hände er genommen wird. Und, man sollte mal recherchieren wie gut sich Keime und Bakterien in diesen Seifenspendern vermehren können und wie mäßig sich selbige in dem eher „sauren Milieu“ eines Seifenstückes fühlen. Wie dem auch sei, ich finde diese Lösung hier toll und gleichzeitig werden sämtliche Seifenreste vom meiner Sefenherstellung weiter genutzt. Das ist doch mal eine Sache!

Lindenblütenseife

Ich war vor ein paar Monaten mit meiner Tochter in Wien. Wir haben uns im Ronacher ein Musical angesehen. Es war bewegend und leider einmalig weil es die letzte Aufführung mit dieser Besetzung war. Einmalig ist manchmal zu wenig um etwas ganz zu durchdringen, es so aufzunehmen dass alles so tief durchdrungen ist dass es vollständig ist. Wie ein Baumwolltuch dass nur kurz ins Färbemittel gehalten wird und die Farbe nicht für den gesamten Stoff ausreicht. Durchdrungensein bis in die tiefen Schichten braucht die Wiederholung weil mit dieser andere Facetten genau betrachtet werden können. Nun gut, wie müssen es nehmen wie es ist.

Wien stand in voller Lindenblüte und die Straßen wo wir uns aufhielten waren gesäumt von Linden. Für mich duftete die ganze Stadt nach dem lieblich, feinen, süßen Duft. Absolut großartig! So bleibt mir Wien in Erinnerung. Es war ein schöner und besonderer Ausflug mit meiner Tochter und ich wollte ihn emotional in einer Seife festhalten. Es ist eine Lindenblütenseife daraus geworden. Immer wenn ich sie verwende denke ich an diese Stunden mit meinem Kind, der sensationellen Aufführung und einem Wien umhüllt von Lindenblüte.

Linden wurden früher bevorzugt im Zentrum von Ortschaften gepflanzt. Die „Dorflinde“ war damit auch ein Treffpunkt für feierliche und gesellige Veranstaltungen, aber auch für öffentliche Gerichtsverhandlungen. Sie galten schon immer als Bäume der Liebenden, bis heute wird über diese Bäume gesungen und gedichtet. Der Baum hat ein weibliches und mütterliches Wesen mit zuversichtlicher, freudvoller, friedlicher und entspannter Ausstrahlung. Er schenkt Geborgenheit und Trost und spricht Schöngeister an. Das Holz ist bei Bildhauern beliebt weil es leicht zu bearbeiten ist. Die Linde ist dem Element Wasser und Luft zugeordnet. Als Heilmittel hat die Linde eine lange Tradition.

 

 

Was mach ich mit Seifenresten?

Ich liebe Seifenraspel! Sie sind so hübsch und dazu noch nützlich. Man kann sie wunderbar nutzen um seinen Holzboden zu säubern. Einfach statt Putzmittel ins Putzwasser geben. Holz mag kein Wasser aber wenn geputzt werden muss freut sich der Boden über die schonende, „rückfettende“ Seifenwasser mehr als über Neutralreiniger und co.!

Diese Raspel kommen von diversen Flierder bzw. Veilchenseifen. Die kleinen Pünktchen zeigen die geriebene Veilchenwurzel die ich mit versiedet habe.

 

Die 12 Bibelöle in einer Seife

Direkt nach Weihnachten bin ich im Oberland zum Wallfahrtsort Maria Birkenstein gefahren. Ich mag diese hübsche kleine Kirche sehr. Sie hat einen wunderbaren Ausblick an der Decke.

Es war bereits der zweite Anlauf mit dem Vorhaben dort das gesegnete Quellwasser zu holen. Es lag viel Schnee und unglaublich viele Leute waren auf den Beinen, mit Kind und Kegel, Schlitten und Co. und ich bekam zunächst keinen Parkplatz in erreichbarer Nähe. Am Ende klappte es, aber ich war nahe dran wieder umzudrehen. Dieses Wasser zu holen nahm den gesamten Tag in Anspruch da schon hinwärts ins Oberland wie so oft auf der Salzburger Autobahn Stau war, rückwärts dann wieder Stau. Eine Demutsaufgabe an diesem Tag, wirklich.

Aus Israel kam per Post für diese Seife Honig von Dattelblüten und Bienenwachs ist ebenso Teil des Rezeptes.

In der Bibel werden 12 ätherische Öle erwähnt. Manche dieser Öle können nicht über Wasserdestillation gewonnen werden. Ein aufwändigeres Verfahren ist nötig um aus Weihrauch einen Duft zu gewinnen. Daher werden diese Öle in sehr kleinen Mengen angeboten und sind damit, durch den Aufwand der Gewinnung auch sehr kostspielig.

Der Stempel zeigt das Agnus Dei, das Lamm Gottes. Es ist das seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus. Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu Christi.

Das Sieden war spannend, da so viele Zutaten im Rezept sind die den Seifenleim richtig aufheizen. Gut, dass es draußen nur 2 Grad hatte und ich die Seife hinaus stellen konnte. Ich hoffte alles würde gelingen sonst hätte ich ziemlich kostbare Zutaten verhunzt.

Nun ist diese Seife gereift und ich werde sie zu Ostern verschenken.

Die Namen, die Bedeutung und Wirkung der besagten ätherischen Öle, der Inhaltsstoffe, sowie die genauen Bibelstellen, das gesamte Rezept wird es vielleicht im Laufe des Jahres als Rezeptkartenerweiterung für meine Seifenkartenbox- Das Zauberwerkzeug für alle Seifenmacher geben.

 

 

 

Bienewachs-Honig Weizenkeimling-Seife

Feine Öle und Fette, Bienenhonig, Bienenwachs, Propolis, Weizenkeime und Nelkenduft. Diese Seife ist für mich ein Traum! Sie duftet nach allen Zutaten und fühlt sich dabei samtweich und warm an. Der wohlig, geborgenen des Duftes von Bienenwachs rundet diese Seife ab. Eine solche Seife steht nun gar nicht im Bad, sondern an meinem Arbeitsplatz. So kann ich sie immer in die Hand nehmen und daran schnuppern.

Seife aus dem Crock-Pot (Heißverseifung)

Diese Seife habe ich im Crock-Pot „schnellverseift“. Während der kalte Verseifungsprozess eine 4-6 wöchige Reifezeit benötigt, geht es Ruckzuck mit der Heißverseifung. In wenigen Stunden hat man eine gebrauchsfertige Seife. Hier wurde die Farbe weit blaser als ersonnen, aber beim zweiten Anlauf kam sie dann intensiver zur Geltung. Wenig Farbe tut dem Vorhaben keinen Abbruch und die Blüten hübschen die etwas sehr hautfarbene Optik auf. Durch die Bänder kann man die Seife wunderbar aufhängen. So trocknet das Stück gut ab und bereitet auch dadurch lange Freude.

Nordsee-Seife

Eine Variante der Friesenseife. Farbig etwas intensiver.

Sie schäumt fein. Durch den feinen Schlick ist diese Seife bestens geeignet um sich die Hände ordentlich, nach rustikaler Arbeit, sauber zu schrubben. Schön auch für die Fußpflege.

Wie man sieht geht es weiter mit der Seiferei. Das liegt schlicht an der Tatsache dass ich intensiv an der Seifenkarten-Box arbeite. Flankiert wird dieses Aufgabe mit einem anderen Projekt in Ergänzung dazu. So habe ich derzeit weniger Raum für andere mögliche Tätigkeiten.

Gut, die Sache mit der Herstellung von Creme und Hautpflege ist noch mein Freizeitvergnügen.